Last Updated on 12. März 2019
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In der heutigen Ausgabe von “Meet the Londoner” teilt Uta Leyke, die BerlOndon Mama ihre Insights für London mit uns. Uta ist eine Blogger Kollegin, die mit mir die Liebe zur britischen Hauptstadt teilt. Nachdem wir uns schon länger virtuell kannten, haben wir uns im Januar 2018 endlich live getroffen und sind in Tooting lecker indisch essen gegangen.
Seit dem Interview hat sich bei Uta einiges getan, so wurde erst vor ein paar Wochen der neueste Familienzuwachs, ein kleiner Junge, geboren.
Inhaltsverzeichnis
Die BerlOndon Mama Uta Leyke im Interview
Liebe Uta, wer bist du und was bringt dich nach London?
Mein Name ist Uta, ich bin noch 36 und gebürtige Berlinerin. Wobei ich schon seit dem Jahr 2000 nicht mehr wirklich in Berlin gewohnt habe, dafür aber sehr gerne und sehr oft zu Besuch komme. Seit 2013 leben ich mit deutschem Ehemann und zwei Töchtern in Süd-West-Londons Zone 3 in Wimbledon.
Der Job meines Mannes hat uns hierher „verschlagen“, allerdings sind wir – naja, die Kinder haben nicht wirklich mitentschieden – sehr freiwillig mitgegangen. Seit 3 Jahren bin ich nun auch wieder im Bereich Online-Marketing berufstätig und arbeite derzeit im zweiten Job auf einer 80% Stelle. Seit dem haben wir verschiedene deutsche Au Pairs gehabt. Au Pairs sind ein Thema, mit dem ich mich jetzt viel beschäftige. Möglicherweise mache ich aus meiner bisher als Hobby geführten Au Pair Webseite in der ab Juni anstehenden Mutterschutz/Elternzeit unseres dritten Kindes auch etwas mehr…
- UK Blogger Treffen: Simone Kunisch von Totally-London, Uta Leyke von BerlOndon Mama und Sandra Wickert von A decent cup of tea
Wo hast du vor London gelebt?
Bevor wir nach London gezogen sind, waren wir 2 Jahre in Hong Kong. Ebenfalls berufsbedingt. In der Zeit war ich „unterforderte Hausfrau“, weil wir eine super liebe und fleißige philippinische Haushälterin hatten, die uns umsorgt hat, als wären wir ihre eigene Familie. Außer das damals noch nur eine Kind zu bespaßen und etwas an meiner Doktorarbeit zu arbeiten, hatte ich viel zu viel Freizeit in der mir manchmal regelrecht langweilig war.
Auch wenn Hong Kong an sich eine sehr interessante Stadt ist und man erstaunlicherweise außerhalb auch viele grüne Flecken mit tollen Ausflugszielen hat, war für mich der Zeitunterschied zur Familie in Deutschland sowie das extreme Klima (heiß und schwül) sowie die stark verschmutze Luft Auslöser, dass ich darauf gedrängt habe, nach zwei Jahren wieder nach Europa zu ziehen. Mein Mann wäre definitiv noch länger geblieben…
Wenn du Hong Kong und London vergleichst, wo siehst du die Vorteile von London?
Das Klima in London ist deutlich angenehmer und die Luftverschmutzung befindet sich nicht in solchen Bereichen, wo einem Angst und Bange wird. Außerdem konnte ich diesen zahlreichen Straßengerüchen in Hong Kong und den Menschenmassen nichts abgewinnen. Da fühle ich mich in London deutlich mehr zu Hause.
Und natürlich ist für mich und mittlerweile auch für die 7 und 4-Jährigen Töchter die Nähe zur Familie in Berlin wahnsinnig wichtig.
Uns gefällt allen das multi-kulturelle Leben in London sehr gut, auch wenn wir nur selten wirklich mal etwas vom dem Nutzen, was London zu bieten hat. Dafür ist man in seinem kleinen Familien-Mikro-Kosmos einfach zu sehr eingebunden, um da noch Zeit und Muße zu finden.
Habt ihr auch einen dieser klassischen Schlauchgärten hinter dem Haus?
In der Tat war die Anordnung der ellenlangen Häuserreihen für uns erstmal gewöhnungsbedürftig. Unser erstes Haus war nicht viel breiter als 4 Meter und von diesen „Scheibchen-Häusern“, wie sie von Deutschen gerne genannt werden, gibt es dann ganze Straßenzüge mit wirklich einer Hauswand an der anderen.
Das führt dazu, dass dir in deinen – natürlich ebenso nur 4-5 Meter breiten – Garten, ungefähr 5 Häuser links und rechts, sowie ungefähr 20 aus der gegenüberliegenden Reihe, hineinschauen können. Das war für uns erstmal recht komisch gewesen. Aber man gewöhnt sich dran. In unserem jetzigen Haus haben wir einen etwas breiteren, aber immer noch Schlauch-artigen Garten. Aber da der gegenüberliegende Garten erst nach (zum Glück wenig befahrenen) Zuggleisen anfängt, ist die gegenüberliegende Häuserreihe recht weit entfernt und der Garten insgesamt deutlich weniger einsichtig.
- Die klassischen Schlauchgärten hat fast jeder hinter seinem Haus
Welches ist deine liebste Jahreszeit in London und warum?
Der Frühling und der Sommer. Der Frühling, weil es einfach schön ist, nach schmuddeligen Wintern, wo es halt oft nicht wirklich winterlich, aber dafür eher matschig und grau ist, wieder mehr in den Park zu gehen und an allen Ecken und Enden die Pflanzen sprießen.
Und der Sommer, weil es da einfach schön warm ist, ohne dass es wochenlange Phasen von brüllender Hitze gibt. Es kommt tatsächlich auch zu solchen Trockenperioden, dass ganze Parks statt satt-grünem Gras eher braunes Heu aufweisen, aber nach ein-zwei Regentagen erholt sich der „Englische Rasen“ wieder schnell und es sieht doch meistens alles immer gesund und saftig aus.
- St. Pauls im Frühling
Erzähl doch mal was über deine beiden Blogs bzw. Homepages
“BerlOndon Mama” habe ich angefangen zu schreiben, weil ich meine damalige offline Marketing Erfahrung gerne auf den Online Bereich erweitern wollte. Das schien mir mit Kindern etwas flexibler zu sein, was sich am Ende auch bewahrheitete. Es geht inhaltlich vor allem um unser Leben als deutsche Familie in London. Allerdings gebe ich auch allgemein gerne Tipps zum Umzug ins Ausland mit Kindern.
Meine Au Pair Webseite “hostmum.com” habe ich mit der Intention gelauncht, dass ich damit irgendwann auch mal ein berufliches Standbein aufbauen könnte. Ich persönlich halte viel von dem Au Pair Programm, wenn alle Beteiligten genau verstehen, was man gegenseitig voneinander erwarten darf. Um da die Erwartungen etwas näher zueinander zu bringen, leistet die Webseite im Moment eher Aufklärungsarbeit. Was ich dann im Weiteren daraus noch mache, wird sich zeigen.
Du besuchst regelmäßig deine Familie in Deutschland. Welche Dinge bringst du aus London mit?
Ganz klar: Meinen englischen Null-acht-fünfzehn Tee: Ich bin ein totaler Tetley Tea Fan, aber es tut zur Not auch jeder andere „Builders Tea“, wie ihn die Engländer gerne nennen. Ein starker Schwarztee, der fast immer mit Milch, und je nach Geschmack auch mit Zucker getrunken wird. Ohne meine Tasse Tee am Morgen bekomme ich schlechte Laune, weshalb ich den, wo auch immer ich hinfahre, mitnehme 😀
Welches ist dein Lieblingssprichwort in Englisch?
Lustigerweise höre ich solche Sprichworte eher zufällig mal im öffentlichen Nahverkehr, weil die Engländer diese vielleicht auch nicht so benutzen, wenn sie mit nicht-Muttersprachlern sprechen. Ziemlich cool finde ich die Bezeichnung, wenn jemand geizig ist:
„Someone has deep pockets and short arms“
Oder auch die Aussagen, wenn jemand eine Schraube locker hat (es ist kein Witz: Das sagt man genau so auch hier”):
“To have a screw loose”
oder noch lustiger:
“To be one sandwitch short of a picknick”
Uta über London
Welche Sehenswürdigkeit in London muss jeder Tourist unbedingt gesehen haben?
Tatsächlich sind es fast die einzigen Male, dass wir wirklich touristisches machen: Wenn wir selbst Besuch haben. Oft fahren wir dann mit der Overground nach Waterloo und machen dann eine Tour vom London Eye über Westminster und Big Ben zum St. James’ und weiter zum Green Park. Dann nehmen wir noch den Buckingham Palace mit und Richtung Westminster Abbey geht’s dann wieder zurück.
- Der Buckingham Palace in London
Der Hyde Park ist bei schönen Wetter natürlich auch immer toll und mit Kindern muss man unbedingt mal zum Diana Memorial Playground! Einen größeren Spielplatz habe ich bisher noch nirgends gesehen.
Grundsätzlich ist London auch für einen Städtetrip mit Kindern sehr geeignet. Es gibt wirklich sehr viele – oft auch kostenlose – Angebote für Kindern und die Auswahl an besuchenswerten Zielen ist wirklich sehr groß.
Allerdings stößt man in einer Situation auf Probleme: Wenn man in London mit einem Kinderwagen/Buggy unterwegs ist, hat man sehr häufig an den U-Bahn-Stationen keine Rolltreppen und noch seltener gibt es Aufzüge. Vor allem wenn man alleine unterwegs ist, ist das schon recht nervig, weil man ja auch nicht immer um Hilfe bitten möchte. Und einfach „überirdisch“ mit dem Bus fahren, ist auch keine wirkliche Alternative, weil man dann aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens eine Ewigkeit unterwegs ist.
Wohin zum Essen mit Kindern?
Wenn wir mit den Kindern zum Essen ausgehen, landen wir eigentlich fast immer im selben Restaurant: Wagamama. Das ist eine Japanische Restaurant Kette, die die Meinungen spaltet: entweder liebt man es wie wir oder man hasst es. Wir mögen, dass man fast immer sofort einen Tisch bekommt, dass man die Kinder auch etwas matzen lassen kann, weil man auf Holzbänken sitzt und auch der Tisch ein nackter Holztisch ist.
Meine Kinder lieben ihre Grilled Noodles mit Fisch oder Hühnchen und haben dort Edamame für sich entdeckt. Ein saubere Behindertentoilette mit Wickeltisch gehört genauso zum Standard wie die Wachsmalstifte oder die Kinder-Eßstäbchen.
Die es nicht mögen, meckern meist darüber, dass das Essen kommt wie es fertig ist und nicht unbedingt gleichzeitig. Die Holzbänke laden auch nicht jeden zum längeren Verweilen ein. Und nicht jeder findet das Essen besonders gut. Wir mögen es trotzdem sehr und es ist wirklich das einzige Essen, wo die 7-Jährige mal so richtig reinhaut (und auf isst!).
Was Lustiges über Uta
Kommt die Milch zuerst in den Tee oder als letztes?
Mein Kollege schwört, dass wenn die Milch mit dem Teebeutel zuerst schwimmt, das die braunen Verfärbungen (Teeränder) an den Zähnen verhindert. Ich finde, das sieht einfach nicht schön aus in der Tasse, weshalb ich meinen Teebeutel zunächst mit Wasser aufgieße und in aller Regel auch erst dann die Milch dazu gebe, wenn der Teebeutel schon draußen ist.
Marmite – Fluch oder Segen?
Marmite finde ich echt ekelhaft! Eine Zeitlang konnte ich mich für Branston – auch so ein braunes Zeug mit „Mixed Pickles“ – begeistern. Aber auch das finde ich mittlerweile nicht mehr sehr lecker.
Wer ist dein liebster Royal und warum?
Ehrlich gesagt sind mir die Royals ein wenig wurscht 😉 Natürlich sind Prinz George und Prinzessin Charlotte niedlich, aber ich verfolge da ehrlich gesagt kaum etwas.
3 Wörter, um London zu beschreiben
Multi-kulti, spannend, Weltstadt.
BerlOndon Mama auf Social Media
Auf der Homepage von BerlOndon Mama findest du regelmäßige Posts über das Leben mit Kindern in London. Auch auf Facebook (@berlondonmama), Instagram (@berlondon_mama) und Twitter (@BerlondonMama) kannst du Uta folgen. Infos zu Utas zweitem Standbein findest du auf der Hostmum Homepage.
* ich habe für diesen Post und die Nennung/Verlinkung der darin vorkommenden Person/Marken/Orte/Events kein Honorar oder sonstige Vergünstigungen bekommen. Mit der Kennzeichnung “Werbung” erfülle ich aber die neuesten gesetzlichen Vorgaben.