Last Updated on 16. Juli 2021

Im Westen Londons liegt das ehemalige Wohnhaus der Rothschild Familie, das erst 2018 restauriert wurde. Das Gunnersbury Gelände besteht aus einem großen Park und dem Haupthaus, in dem das Museum untergebracht ist. Genau das richtige für einen Besuch, wenn du die Sehenswürdigkeiten in Zentral London schon alle kennst.

Die Geschichte von Gunnersbury

Gunnersbury schaut auf eine lange Geschichte zurück. Zwischen dem 11. und 19. Jahrhundert war es im Besitz des Bishop of London, der es immer wieder an reichte Familien vermietete. Zwischen 1761 und 1786 diente das Areal Prinzessin Amelia (der Lieblingstochter von George II) als Sommerresidenz. Sie investierte viel in den Ausbau und ließ u.a. die Grotte und ein Tauchbad installieren. Letzteres kannst du heute im „Princess Amelia’s Bathhouse“ im Garten sehen.

1802 ließ Alexander Copland, ein reicher Bauunternehmer aus Westminster, das Gebäude in der heutigen Form erbauen. Nach dessen Tod 1834 wurde das Gelände an Nathan Mayer Rothschild verkauft. Er bzw. sein Sohn (denn Nathan verstarb bereits kurz nach dem Kauf) ließen umfangreich an- bzw. umbauen, um mehr Platz für Familie, Freunde und Klienten zu schaffen. Es wurden u.a. der Kitchen Wing und die Orangerie erbaut, auch die Ställe wurden erneuert.

1926 wurde der Park für die Öffentlichkeit geöffnet, drei Jahre später eröffnete das Gunnersbury Museum.

Was gibt es im Gunnersbury Park Museum zu sehen?

Die Sammlung des 1929 eröffneten Museums zeigt die Geschichte der Gegend. Die über 40.000 Ausstellungsstücke reichen von archäologischen Funden bis hin zu Erinnerungen heutiger Anwohner. Hier will man die Geschichte und die Erlebnisse der Gegend am Leben erhalten. So ist z.B. das Lucozade Schild ausgestellt, das ehemals von der M4 aus zu sehen war. Alte Fotos und Filmaufnahmen lassen die alten Zeiten wiederaufleben, zeigen, welche Veränderungen es in den Jahrzehnten gab.

Besonders spannend fand ich die Räume mit teils Originaleinrichtungen. Es gibt alte Schreibtische samt Ausstattung, Küchenutensilien, altes Spielzeug und Produkte aus den vergangenen Jahrzehnten zu bestaunen. Eine echte Zeitreise.

Doch das Museum konzentriert sich nicht nur auf die Vergangenheit, jeder kann hier Erinnerungen und persönliche Geschichten teilen.

Warum lohnt sich der Gunnersbury Park?

Der 75 Hektar große Park wurde schon 3 Jahre vor dem Museum im Jahr 1926 eröffnet. In ihm befinden sich zwei Teiche und ein See sowie 21 geschützte historische Bauwerke, z.B. das Badehaus von Prinzessin Amelia, eine Grotte, eine Orangerie und alte Ruinen und Mauern. Hier ist viel Platz zum Joggen, Erholen und Spielen mit Kind und/oder Hund. Ein kleines Café im Park sorgt für das leibliche Wohl, aber man kann auch überall die Picknickdecke ausbreiten.

Nützliches für einen Besuch im Gunnersbury Park und Museum

  • Die Adresse lautet: Gunnersbury Park Museum, Popes Lane, London W5 4NH
  • Mit der Tube fährst du bis zur Station Acton Town (entweder auf der Piccadilly oder der District Line), von dort sind es noch ca. 10 Minuten Fußweg
  • Der Park ist täglich von 8 bis Sonnenuntergang geöffnet
  • Das Museum hat Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 16.30 Uhr geöffnet, am Freitag sogar bis 20 Uhr (Stand July 2021)
  • Der Eintritt ist kostenlos
  • Aktuelle Events findest du auf der Webseite von Gunnersbury.

Was ist hier in der Gegend sonst noch zu erleben?

Das Depot des London Transport Museum ist wenige Minuten von der Station (aber in anderer Richtung) entfernt. Hier findest du eine riesige Halle mit alten Zügen, aussortierten Tube-Schildern und weiteren Objekten, die im London Transport Museum in Covent Garden keinen Platz mehr finden. Wichtig: das Depot hat nur an ausgewählten Tagen geöffnet.

Hast du Gunnersbury House und den Park schon mal besucht? Wie hat es dir gefallen?