Last Updated on 15. Februar 2021
Im und rund um den Old Spitalfields Market gibt es jede Menge Kunst zu bewundern, die du bei deinem nächsten Besuch im Londoner East End nicht verpassen darfst! Das Beste – alle Kunstwerke sind kostenlos, jederzeit zugänglich und haben einen Bezug zur Gegend und deren Geschichte. Komm mit auf eine virtuelle Reise zu den Kunstwerken am Old Spitalfields Market!
Inhaltsverzeichnis
Öffentliche Kunst am Old Spitalfields Market
Wenige Minuten von der Liverpool Street Station befindet sich der Old Spitalfields Market. Der überdachte Markt bietet kleine Shops und Marktstände mit ausgefallenen Klamotten und Souvenirs, aber auch leckere Restaurants bzw. Food Trucks. Auf dem Platz vor dem Markt finden im Sommer kleine Konzerte und Tanzstunden statt. Abgerundet wird das Angebot mit Kunstwerken, die im und um den Markt verteilt sind.
Skulpturen außerhalb der Markthalle
Die Mehrzahl der Kunstwerke und Skulpturen befinden sich draußen außerhalb des überdachten Markthallenbereichs.
Gillie and Marc – Dogman and Rabbitgirl with coffee
Gillie and Marc haben ein Signature Design und das sind Dogman and Rabbitgirl. Die kaffeetrinkenden Menschen mit Hunde- bzw. Hasenkopf stehen vor dem Old Spitalfields Market. Mit Hund und Hase wollen beide ihre Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass Menschen zwar verschieden sein können, aber man dennoch über einer Tasse Kaffee zusammenkommen können. Akzeptanz, Vielfalt und Liebe sollen mit dieser Skulptur zum Ausdruck gebracht werden.
- Dogman und Rabbitgirl in der Kaffeepause
Die Künstler sind übrigens auch die, deren Elefantenherde von Dezember 2019 bis Dezember 2020 am Marble Arch stand. Mehr Infos und Fotos von den Elefantenskulpturen am alten Standort findest du im passenden Post “Elefanten am Marble Arch“. Mittlerweile ist die Herde an den Old Spitalfields Market umgezogen.
Jack West – Frame Break
Um dieses Kunstwerk zu verstehen, müssen wir in die Geschichte eintauchen. Denn der Name “Frame Break” kommt vom “Frame Breaking Act“, der 1812 vom Parlament genehmigt wurde. In dem wurde das Zerstören von industriellen Webstühlen als Kapitalverbrechen eingestuft und konnte mit dem Tode geahndet werden. Damit sollte das Vorgehen der Luddite unterbunden werden, die aus Angst um ihre Jobs und Zukunft die technischen Webstühle zerstörten. Spitalfields ist die Gegend, in der die Hugenotten als Seidenspinner ihr Geld verdienten. Das Kunstwerk soll an einen zerbrochenen und umgeworfenen Webstuhl erinnern.
- Erinnerung an einen zerbrochenen Webstuhl
Kalliopi Lemos – Wooden Boat with seven people
Die Arbeit von Kalliopi Lemos steht seit Februar 2017 am Spital Square. Das Boot ist ein ehemaliges Flüchtlingsboot, das die Künstlerin in Griechenland erworben hat. Die 7 Insassen stehen u.a. für den ständigen Strom an Migranten, die im Laufe der Jahrhunderte in Spitalfields gelandet sind, aber auch für die aktuelle Thematik rund um Flüchtlinge, deren Schicksale und Leiden auf der ganzen Welt.
Kenny Hunter – I goat
Die Ziege “I Goat” von Kenny Hunter steht außerhalb des Marktes und zeigt eine Ziege auf mehreren Boxen. Als die Statue 2011 enthüllt wurde, sagte der Künstler, dass Ziegen sich schwer anpassen und unabhängig seien. Das gelte für London generell und für Spitalfields im Besonderen.
- Goat am Old Spitalfields Market
Ali Grant – a pear and a fig
„A pear and a fig“ ist ein Bronze-Kunstwerk von Ali Grant aus dem Jahre 2006. Es soll als Stillleben an den Markt und seine lange Geschichte erinnern.
David Teager-Portman – Choosing the losing side & The last explorer
Die beiden Arbeiten von David Teager-Portman stehen in der Ruine des Charnel House. Ich habe nur wenige Infos zu den Hintergründen der Skulpturen gefunden, daher überlasse ich die Figuren mit den kräftigen Farben und den bronzefarbenen Gesichtern deiner Vorstellung.
Das Charnel House ist definitiv etwas Besonders und alles Nützliche kannst du im Post “Das Charnel House in Spitalfields” nachlesen.
Kunstwerke im Inneren des Marktes
Studio 29 – the silk moths
Die Arbeit “The Silk Moths” von Studio 29 stammt aus 2019 und zeigt die Verbindung der Gegend, die die Hugenotten mit Seidenweberei in “Weaver Town” verwandelten. An der Decke des Marktes hängen 40 übergroße Falter, die ihre Farbe ändern, um damit die Metamorphose des Seidenwurms zu zeigen. Tagsüber kommen die Farben nicht so gut rüber, aber bei Dunkelheit lohnt sich ein Blick nach oben an das Dach des Markets.
Wenn du schon mal hier in der Gegend bist, dann darfst du die bunte und abwechslungsreiche Street Art entlang der Brick Lane und ihren Seitenstrassen nicht verpassen. Und wenn dir nach einen Museum ist, dann bietet das Dennis Severs’ House eine Zeitreise in das hugenottische London.
Welches Kunstwerk gefällt dir am besten? Erzähl mal in den Kommentaren unter diesem Post.