Last Updated on 20. November 2021
London ist angeblich die zweitabergläubigste Stadt in UK. Doch nicht nur Freitag der 13 und zerbrochene Spiegel machen den Bewohnern der britischen Hauptstadt Sorgen, es gibt auch mehrere Marker in der Stadt, die genau beobachtet werden. Denn wenn sich hier etwas tut, dann ist der Untergang Londons, im schlimmsten Fall sogar der des ganzen Königreichs vorprogrammiert. Willkommen bei den Mythen rund um Londons Untergang.
Inhaltsverzeichnis
London wird untergehen, wenn…
…die Raben den Tower verlassen
Im Tower of London leben immer mindestens sechs Raben und die haben das Schicksal des Towers, des gesamten Königsreich und der Monarchie in der Hand bzw. im Flügel. Denn sollten sie das Gelände jemals verlassen, wird der Untergang der genannten kommen.
Dieser Mythos besteht seit der Zeit von Charles II, der als erster darauf bestand, dass die Raben besonders beschützt werden.
Derzeit (Stand November 2021) leben sieben Raben im Tower. Die erforderlichen sechs sowie einer in Reserve. Sie alle haben Gehege und Schlafplätze auf dem Gelände, können sich dort aber frei bewegen und auch fliegen. Nur besonders hoch und weit kommen sie nicht, da man ihnen eine der Flugfedern stutzt. Das macht der Ravenmaster, einer der Yeoman Warders, der Truppe, die den Tower beschützt und dort auch Touristenführungen durchführt.
- Sollten die Raben jemals aus dem Tower wegfliegen, droht der Untergang der Monarchie
… die Löwen am Themseufer im Wasser untergehen
Wenn du am Embankment entlang spazierst und dich über die Mauer Richtung Themse beugst, wirst du in regelmäßigen Abständen Löwenköpfe aus Bronze sehen, die einen großen Ring im Maul halten. Sie wurden 1870 von Timothy Butler geschaffen (das ist übrigens der, dem wir auch die schönen Lampen am Ufer mit den Delfinen verdanken).
Doch warum hat er gerade diese Art der Verzierung für die Uferwände gewählt? Nun, sie sind nicht nur eine optische Verschönerung, sondern erfüllen auch nützliche Zwecke.
Die Themse wird von Ebbe und Flut reguliert, d.h. es kann zu Hochwassern kommen, die die Stadt in Gefahr bringen. Man brauchte ein Warnsystem, um die Menschen bei Bedarf evakuieren zu können. Und da kommen die Löwenköpfe ins Spiel. Lange Zeit checkten Polizisten auf ihren Rundgängen den Wasserstand im Vergleich zu den Löwen. Je höher er war, desto größer die Gefahr.
Im passenden Reim werden auch die verschiedenen Eskalationsstufen klar bemessen:
When the lions drink, London will sink,
When it’s up to their manes, we’ll go down the drains.
If the lions are ducked, then London is f***ed.

- Die Löwen als Wasserstandszeiger
… sich die Trafalgar Square Löwen erheben
Der Legende nach werden die vier Bronze Löwen am Trafalgar Square zum Leben erwachen, wenn Big Ben 13 Mal läutet. Das wiederum wird nur passieren, wenn wirklich große Gefahr ansteht. Die Tiere würden London dann gegen mögliche Feinde (wer oder was auch immer das sein kann) verteiligen. Ein potentieller Untergang der Stadt ist dann nicht auszuschließen.
- Die Beschützer Londons – die Löwen am Trafalgar Square
… der London Stone zerstört oder aus der Stadt entfernt wird
Gegenüber der Cannon Street Station befindet sich auf einem Sockel und hinter einer Glaswand ein unscheinbarer heller Kalkstein: der London Stone. Es gibt unterschiedliche Theorien, woher er wirklich stammt. War er Altarstein unter Brutus oder doch eher Markierungsstein im römischen Londinium? Genau kann das keiner sagen. Aber bei einem sind sich alle sicher. Sollte der London Stone zerstört oder aus der Stadt entfernt werden, geht die Stadt unter.
Beim Aufenthaltsort innerhalb Londons sind die Regeln da weniger streng. Als das Gebäude, an dem der Stein ausgestellt ist, zwischen 2016 und 2018 abgerissen und dann ein Neubau errichtet wurde, befand sich der London Stone im Museum of London.
- Der London Stone
- Der London Stone in Nahaufnahme
Bonus-Mythos – grüße lieber eine einzelne Elster
Viele Londoner sind abergläubig, was die Sichtung von einzelnen Elstern angeht. Und um das Unglück abzuwenden, das sie angeblich mitbringen könnten, grüßt man sie überschwänglich.
Doch woher kommt dieser Glaube überhaupt? Elstern werden von einigen eher skeptisch betrachtet, da sie angeblich als einzige Vogelart nicht für Jesus gesungen haben, als er am Kreuz starb. Sie waren auch die einzige Tierart, die nicht in der Arche Noah mitfahren durfte, sondern auf dem Dach sitzen musste.
Dem Aberglauben ist sogar ein kleiner Reim gewidmet:
One for sorrow,
Two for joy,
Three for a girl,
Four for a boy,
Five for silver,
Six for gold,
Seven for a secret
Never to be told.
Doch wie genau wendet man das mögliche Unglück ab, das eine einzelne Elster bringen könnte? Mit einem freundlichen “Good morning, Mr Magpie, how are Mrs Magpie and all the other little magpies?” (Guten Morgen, Herr Elster, wie geht es Frau Elster und all den kleinen Elstern). Es gibt wohl auch einige Londoner, die im Vorbeigehen an die Hutkante tippen, um den Gruß zu überbringen.
Kennst du noch weitere Mythen, die den Untergang Londons einleuten könnten? Dann teile sie gerne in den Kommentaren unter diesem Post.