Last Updated on 12. März 2019
Werbung – unbeauftragt – Nennung von Künstler und Ort *
Heute im “Meet the Londoner” Interview: der Street Art Künstler Otto Schade. Seine mit “Osch” signierten Werke findest du u.a. in Camden, Shoreditch und entlang der Brick Lane. Schon seit vielen Jahren bewundere ich seine Arbeiten in London.
“HUMF” – oder Hurry Up Mother Fucker hat es mir als E.T. Fan besonders angetan. Diese Street Art in Shoreditch gibt es leider nicht mehr (wurde erst mehrfach getaggt, dann komplett übermalt. Otto sagt, das Neumalen lohnt nicht, da das Gebäude sowieso abgerissen werden soll..)
Im Mai 2018 habe ich Otto in München auf der Stroke Art Fair getroffen und ihm bei der Arbeit zugeschaut. Eine ganz spannende Erfahrung zu sehen, wie das “Ribbon Style” Werk eines Nashorns entsteht. Diese Art zu Sprayen ist übrigens sein Markenzeichen.
Was gibt es über Otto Schade zu berichten?
Otto wurde Ende Oktober 1971 in Concepcion in Chile geboren und er ist ausgebildeter Architekt. Er hat in Berlin und London gelebt. An beide Orten kehrt er regelmäß zurück, überarbeitet alte Kunstwerke (wenn die z.B. von anderen übermalt oder getaggt wurden) und lässt neue vor Ort.
Seine Signatur ist “Osch”. Die findest du auf jedem seiner Kunstwerke.
Otto hat zwei Stil-Richtungen, in denen er malt: es gibt einmal den “Ribbon style” – sein Markenzeichen – bei dem 3D Effekte mit geschwungenen Bändern erzeugt werden. So stellt er Personen, Tiere und Wörter dar.
- London Smiley von Otto Schade (Osch) – Street Art in Shoreditch, London
Und dann ist da noch der “orb style”, bei dem in einer Kugel kritische, Anti-Kriegs Themen dargestellt werden.
- Neu in 2018: “Jack the Ripper 2040” von Otto Schade nahe der Brick Lane
- “Say it with flowers” von Otto Schade
Das Interview mit Otto Schade
Hi, Ich bin Otto.
Ich komme ursprünglich aus Chile, aber ich lebe derzeit in London.
Ich bin Architekt und Künstler.
Die meisten meiner Arbeiten findest du auf meiner Homepage www.ottoschade.com
Meine Lieblingsfarbe ist grün.
Am liebsten male ich im “Ribbon Style” (diese Art der 3D artigen Bänder, die Personen, Tiere oder Gegenstände ergeben, ist sein Markenzeichen).
Ich bekomme meine Inspiration von überall her.
Schon als ich ein Kind war, wollte ich ein Künstler werden.
Neben meiner Arbeit als Künstler reise ich gerne.
Ich liebe Kokosnusswasser und Meeresfrüchte
Otto Schade über London
Die folgenden drei Wörter beschreiben London am besten: grau, tolerant, international.
Meine liebste Sehenswürdigkeit in London ist die Themse.
Die coolste Bar in London ist “Bull in a China Shop”. Die befindet sich in Shoreditch und hat auf der Seitenwand einen Bullen von Otto sowie Kunst von Borondo in die Fenster eingekratzt.
- Der Bulle von Otto Schade ist an der Fassade des “Bull in a China Shop” Pubs in Shoreditch angebracht
Das beste Essen gibt es im Andina Peruvian Restaurant.
Fun stuff über Otto Schade
Marmite – love it or hate it: Ich liebe es!
Ich wünschte, ich könnte fliegen.
Mein Lieblingsbuch ist “Sidharta”. Eine Erzählung von Herrmann Hesse aus 1922 in der Siddhartha, der Sohn eines Brahmanen, reist, um Erkenntnis und Erleuchtung zu erlangen”.
Ich bin am glücklichsten wenn ich male.
Mein Lebensmotto ist: Erlebe das Leben mit Leidenschaft!
Artist at Work: Otto Schade live auf der Stroke Art Fair in München
Auf der Stroke Air Fair in München konnte ich Otto über mehrere Stunden bei der Arbeit beobachten. Eine ganz spannende Erfahrung zu sehen, wie aus einer langweiligen gelben Wand erst der schwarze Hintergrund entstand, dann mit wenigen Kreidestrichen die Konturen und dann mit Farbe das fertige Nashorn in der bekannten Ribbon Style Technik.
- Am Anfang ist da nur eine gelbe Wand – schon bald soll hier ein Kunstwerk von Otto Schade stehen
- Otto Schade beginnt mit dem schwarzen Untergrund für sein Ribbon Style Kunstwerk
- Der Hintergrund an den Türen ist fast fertig – jetzt kommen die Konturen dran (Otto Schade)
Otto arbeitet sehr genau, er kontrolliert immer wieder das Ergebnis. Prüft, dass die schwarze Farbe genügend gedeckt hat. Vergleicht immer wieder mit der Skizze in seiner Hand, als er die Konturen mit Kreide aufträgt.
- Auch die restliche Wand wird schwarz bemalt (Otto Schade)
- Otto Schade beim Ausmessen für die Konturen
- Jetzt wird mit Kreide der Umriss gezeichnet (Otto Schade)
Nebenbei habe ich Otto immer mal ein paar Fragen gestellt und so erfahren, dass er z.B. viel lieber im Sommer arbeitet, weil dann die Farbe schneller trocknet und es nicht so kalt ist. Auch, dass er kaum Deutsch spricht, obwohl er in Berlin gelebt hat, hat er mir verraten.
- Die Skizze ist fast fertig und lässt schon erahnen, was Otto Schade sich ausgedacht hat
- Das Ribbon Style Rhino entsteht – Otto Schade malt das Skelett
- Die ersten Rippen sind erkennbar (Otto Schade)
- Die inneren Konturen werden zuerst gesprayt (Otto Schade)
Fazit: ein ganz netter Kerl, der Otto. Und talentiert ist er auch noch!
- Das fertige Ribbon Style Rhino von Otto Schade in München
Otto Schade in Social Media
Mehr Eindrücke von Ottos Arbeiten und aktuelle Event bzw. Ausstellungen, findest du entweder auf der Otto Schade Homepage, auf seiner Facebook Seite (@Ottoschade1) oder auf dem Instagram Account (@otto_schade).
Ein weiteres Interview mit Otto findest du übrigens bei Claudia und Dominik von Weltreize. Sie haben noch mal ganz andere Fragen an ihn gestellt.
* ich habe für diesen Post und die Nennung/Verlinkung der darin vorkommenden Person/Marken/Orte/Events kein Honorar oder sonstige Vergünstigungen bekommen. Mit der Kennzeichnung “Werbung” erfülle ich aber die neuesten gesetzlichen Vorgaben.
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Ich mag seine Werke super gerne! Schön auch mal was über den Künstler zu erfahren ?
Otto hat ja echt voll die vielen Fans, sehr cool! Ja, so ein Blick hinter die Kulissen ist immer spannend. Ich freu mich sehr, dass ich die Möglichkeit hatte ihn live zu treffen
Schade, dass man ihn immer nur von hinten sieht. Nehme an, das wollte er so.
Ich habe schon einige seiner Werke besucht und bewundert, er ist einer meiner absoluten Favoriten. Da kann Banksy einstecken 😉
Ich stehe auch mega auf ihn! Ja, die Rückenansicht ist bewusst gewählt. Ein Reiz der Street Artists ist auch, dass man sie nicht erkennt und daher immer ein kleines Mysterium um sie bleibt. Das will ich nicht kaputt machen 🙂
Spannend, ich finde Street Art toll. Allein die Gabe auf einer solch grp0en Fläche so detailgetreu zu zeichnen finde ich bewundernswert.
Ist Otto Schade nur in London tätig? Mal abgesehen von der Stroke Art in München.
Am besten gefällt mir HUMF -warum ist es nicht mehr da?
Liebe Grüße,
Katja
Hi Katja,
nein, Otto ist international tätig, aber in London und in Berlin gibt es mehrere Kunstwerke von ihm (vermutlich weil er in beiden Städten gelebt hat). HUMF ist auch mein Lieblingsstück, aber nachdem es mehrfach von anderen übermalt wurde, wird es nicht mehr neu gemalt, weil das Haus sowieso abgerissen wird. ich hoffe er malt es noch mal irgendwo anders hin 😉
VG Simone
Ich liebe Streetart, bin immer wieder begeistert was die Künstler da so hinzaubern.
Finde es toll, dass du auch einen Künstler vorstellst, ist auch Mal spannend etwas über die Person dahinter zu erfahren.
Herzliche Grüße,
Michelle
Liebe Michelle,
stimmt, ist mega spannend, mal hinter die Kulissen der Künstler zu schauen. Ich bereite gerade Gespräche mit weiteren Künstlern vor. Hoffe das klappt, dann kannst du bald noch mehr davon lesen
VG Simone
ich liebe ja solche blicke hinter die kulissen und interviews mit kreativen / künstlern, danke für die tollen einblicke, sehr schön! und streeart ist wirklich etwas unglaublich spannendes finde ich. direkt ein grund, mal wieder nach london zu reisen <3.
LG
alexandra
Liebe Alexandra, wenn ich ehrlich bin – die Street Art ist einer der Hauptgründe, warum es mich auch immer wieder nach London zieht 😉
VG Simone