Last Updated on 25. Mai 2021
Am 27. Juli 2012 wurden in London die Olympischen Sommerspiele eröffnet. Es war bereits das dritte Mal, dass London – nach 1908 und 1948 – der Austragungsort der sportlichen Großveranstatung war. Unter dem Motto “Inspire a generation” traten bis zum 12. August über 10.000 Athleten in 26 Sportarten gegeneinander an. Vom 29. August bis zum 9. September 2012 fanden dann die Paralympics statt. Hier nahmen über 4500 Athleten aus 164 teilnehmden Ländern teil.
Im Post gibt es einen Rückblick auf den besonderen Sommer sowie Infos was heute noch auf dem Olympiagelände zu erleben ist.
Inhaltsverzeichnis
Der Bau des Olympic Parks
Die Geschichte rund um die Olympischen Sommerspiele 2012 startete schon viele Jahre vor der Eröffnung. In 2008 begann man mit der Erschließung eines Gebietes im Osten von London. In dieser, damals noch eher benachteiligten Gegend, sollten die Spielorte entstehen, das Gebiet generell besser angebunden und zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden. Ich habe mir das Gelände damals schon angesehen und konnte an den unfertigen Gelände nur erahnen, wie es im Sommer 2012 alles aussehen würde. Neben dem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel wurde übrigens zu dieser Zeit auch die innerstädtische Seilbahn, die Emirates Air Line, eröffnet.
Eröffnung der Spiele
Am Tag der Eröffnung, am 27. Juli 2012, verfolgte ich die Eröffnung dann vor dem Fernseher in Deutschland. Die mittlerweile sehr bekannte und beliebte Showeinlage mit James Bond und der Queen löst immer noch Gänsehaut bei mir aus…
Kurz darauf habe ich begonnen in Nottingham zu arbeiten und meine Abende waren geprägt vom Schauen der Olympiade im TV. Während dieser Zeit wurde ich echter Fan von Mo Farah (Langstreckenläufer), Jenifer Ennis (Mehrkämpferin) und Usain Bolt (Sprinter). Von den deutschen Athleten bekam ich nicht viel mit, ich war in der Team GB Bubble gefangen.
- Das Symbol der Paralympics an der Tower Bridge
- Das London Eye im Team GB Fieder
Während dieser Zeit fanden zwei persönliche Highlights statt: ich war bei den Paralympics und ich habe die Londoner Innstadt auf der Suche nach den Maskottchen Wenlock und Mandeville abgesucht.
Mein Besuch bei den Olympischen Spielen 2012
Ich habe die Paralympics besucht und es war großartig! Das hatte ich gar nicht geplant, weil ich immer gedacht habe, dass mich die olympischen Sportarten nicht interessieren. Aber die Stimmung in England war so besonders, die eigenen Athleten wurden so gefeiert, dass man gar nicht anders konnte, als Fan von Team GB zu werden. Mit viel Glück habe ich dann noch ein Ticket für die Paralympics bekommen. Ganz oben im Stadion, echt weit weg vom Geschehen, aber das war egal. Die Stimmung war auch dort oben gut und es ging mir primär darum das Gelände besuchen zu dürfen. Das durfte man nämlich nur mit gültigen Ticket. Auch den extra entworfenen Acelor Mittal Orbit wollte ich mir anschauen. Damals konnte man Tickets für den Besuch der Aussichtsplattform nur mit einer Visa-Card buchen. Da ich keine hatte, wurde der Besuch auf 2013 verschoben.
- Volles Stadion bei den Paralympics 2012 in London
- Vorbereitungen für den Speerwurf
- Das Olympische Feuer im Stadion
Auf der Suche nach den Maskottchen Wenlock und Mandeville
Zweites Olympia Highlight in dieser Zeit war mein Spaziergang durch London auf der Suche nach den beiden Maskottchen. Es gab über 80 Statuen von Wenlock und Mandeville verteilt in der ganzen Stadt, immer farbenfroh bemalt und in Positionen, die an die Sportarten oder Sehenswürdigkeiten in London erinnern. Ich habe nicht alle gefunden und frage mich immer noch, was mit ihnen geschehen ist, nachdem die Spiele beendet waren.
- Neben einem der vielen Maskottchen
Nach der Olympiade
Was ist nach der Olympiade geblieben? Bereits beim Design der Sportstätten und bei der Gestaltung des Geländes hatte man eingeplant, dass Teile der Sportstätten erhalten bleiben und von der örtlichen Community genutzt werden. Mit dem Queen Elizabeth Olympic Park wollte man für die Anwohner einen Ort schaffen, wo sie Sport treiben und sich treffen können. Die Schwimmhalle – das London Aquatics Centre – blieb stehen und ist heute ein öffentliches Schwimmbad. Das Olympic Stadium wurde verkleinert und ist heute Spielort des Fußballclubs West Ham Ham United und Austragungsort von Großkonzerten. Der Arcelor Mittal Orbit thront weiterhin über allem und lädt zum Genießen der Aussicht und Abstiegen besonderer Arten ein (entweder per Riesenrutsche, durch Abseilen oder per Aufzug). Die Grünflächen locken Insekten und Vögel an, die Holzliegen am Kanal zum Entspannen.
- Die Schwimmhalle
- Das Olympic Stadium
Es gibt eine Kletterwand und auch die große Glocke, die während der Eröffnungszeremonie von Sir Bradley Wiggins geläutet wurde, befindet sich im Park. Die Glocke hat den weltweit tiefesten Ton und wird an ihrem neuen Standort in der Nähe des Olympic Stadium nie mehr erklingen. Der Ton wäre so laut, dass die Anwohner davon gestört würden. Beeindruckend ist sie aber so.
- Die Glocke der Eröffnungszeremonie ist 2 m hoch und wiegt 23 Tonnen
- Draußen und kostenlos: die Kletterwand im Queen Elizabeth Olympic Park
Wem nach dem Besuch im Olympic Park noch nach Shoppen ist, der ist im Einkaufszentrum “Westfield Stratford City” genau richtig. Dort bieten übere 300 Geschäfte die “latest fashion”, Accessoires und Schuhe. Diverse Restaurants laden zum internationalen Speisen ein.
Es ist toll, dass einige Stätten auch weiterhin sinnvoll genutzt werden. Aktuell sieht es ja bei manch einem Olympia oder auch WM Standort nicht so aus als hätte man sich vorab vernünftige Gedanken dazu gemacht…
Ich erinnere mich noch an Silvester 2011/2012. Wir haben in London auf einem Schiff auf der Themse gefeiert und das Feuerwerk war besonders gigantisch, weil halt in dem Jahr die Olympischen Spiele nach London kamen.
Ja, die Engländer sind/waren völlig zu Recht stolz auf die 2012er Olympiade. Ein durchdachtes Konzept und eine grandiose Stimmung im Land. Viele der Medaillen waren sicherlich nur mit dem Heimvorteil und der Stimmung im Land zu holen. Das deckt sich mit deinem Silvester Feuerwerk. Das habe ich leider nicht gesehen und bin jetzt auch ein wenig neidisch 😉
VG Simone
Wow. Beim nächsten Mal in London muss ich unbedingt auch in den Olympic Parc. Ich kann deine Begeisterung nachempfinden und konnte sie auch beim Lesen spüren. Tolles Event. Ich finde es immer wieder überwältigend, wie die Stimmung in einer Großstadt durch solche Events beeinflusst wird.
Die Maskottchen waren ja süß, die hätte ich gerne auch fotografisch festgehalten. 😉
LG Daniela
Hallo Simone,
ich war 2011 das erste und bisher einzige Mal in London. Damals stand eine große digitale Anzeige am Trafalgar Square, wo die Tage bis zu den Olympischen Spielen heruntergezählt wurden. Auch ich finde es toll, dass die Stätten gut konzipiert wurden und auch heute noch ihren Nutzen finden. Mit Schrecken denkt man da an Sochi, das nicht mal ein Wintersportort ist oder Südafrika, wo sündhaft teure Stadien für die WM erbaut wurden, die jetzt kaum genutzt werden. Dein Beitrag ist echt super – vielen Dank für die Tipps.
Hallo Simone,
solche Großveranstaltungen haben eine ganz besondere Atmosphäre, das ist echt was spezielles. In London und der Region muss das echt klasse gewesen sein. Danke fürs Berichten. An James Bond und die Queen erinnere ich mich auch gut, außerdem finde ich einige der Gebäude optisch gelungen, u.a. diesen Turm. Gut auch, dass vieles heute noch genutzt wird (nicht wie in Rio, da laufen zurzeit Berichte im Fernsehen, sehr vieles verfällt wohl). Die Kletterwand reizt mich.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Simone,
ein wirklich schöner Beitrag. Ich erinnere mich an die Begeisterung der Briten und vor allem der Londoner für ihre Olympischen Spiele. Das fand ich toll aber kaum nachvollziehbar. Ich glaube, ich wäre voll genervt, wenn die Spiele in Berlin stattfinden würden.
Toll finde ich jedoch, dass es ein gutes Konzept für die Nachbildung der Stätten gab und diese nicht unbenutzt herumstehen.
Die Figuren in der Stadt zu suchen, hätte mir sicherlich auch sehr viel Spaß gemacht!
LG Diana
Wow, bei Olympia dabei gewesen zu sein, muss ein beeindruckendes Gefühl sein. Wir haben in Griechenland mal die Originalstätte von Olympia besucht, dort wo alles begann. Das war zwar irgendwie cool, aber ich glaube live dabei sein, ist viel besser.
Würdest du die Fahrt mit der Seilbahn eigentlich empfehlen?
LG, Nina
Hi Nina, stimmt, es war ein mega tolles Gefühl dabei zu sein. Wobei ich mir auch die Originalstätte toll vorstelle, die hat so viel Geschichte zu bieten.
Die Fahrt mit der Seilbahn empfehle ich unbedingt (sofern ihr schwindelfrei seid). Die Aussicht ist toll und so ganz anders als es ein Bus je bieten könnte. Könnte für Karl auch ein Erlebnis sein. Mehr Details findest du hier: https://totally-london.net/essential_grid/emirates-air-line-cable-car/
Solche Großereignisse haben immer wieder einen ganz besonderen Charme.
Und wenn es keine unsinnigen Bausünden werden, sondern noch echten, nachhaltigen Effekt bekommen, wie hier, dann finde ich es umso besser.
Denn eigentlich bin ich immer der Ansicht, man sollte Sportstätten für Olympia an eine Stelle bauen – am besten Athen und diese immer bespielen.
Liebe Grüße
Katja
Einmal die olympischen Spiele besuche ist noch ein Traum von mir. Irgendwann schaffe ich es. An die Spiele in London, vor allem die Eröffnungsfeier, kann ich mich noch gut erinnern, die hat mir auch sehr gut gefallen. Schön zu hören, daß viele der Stätten immer noch genutzt werden. Schön finde ich den Olympia Park, den muß ich mir beim nächsten Londonbesuch unbedingt ansehen.
LG
Ina
Hi Ina,
der Olympic Park ist wirklich toll, ich empfehle den Besuch unbedingt. Und von Acelor Mittal Orbit hast du eine tolle Aussicht auf London (vorausgesetzt du bist schwindelfrei ;))
VG Simone
Hallo Simone, das ist ja wirklich spannend, bestimmt großartig, dabeigewesen zu sein! Und klasse, dass heute einiges noch genutzt wird. In München bin ich auch immer wieder im Olympiapark, der mit seinem Siebziger-Jahre-Charme auch irgendwas besonderes ausstrahlt. Danke für den tollen London-Tipp! LG, Alexandra