Last Updated on 14. Februar 2023

In London ist die Auswahl an Aussichtspunkten groß. Daher hast du die Qual der Wahl – möchtest du für eine gute Aussicht Geld bezahlen oder bevorzugst du die kostenlosen Alternativen? Einige Gebäude musst du anstrengend selber erklimmen, andere kannst du ganz bequem mit dem Aufzug erobern. Eins haben sie alle gemeinsam: phantastische Aussichten mit unterschiedlichen Blickwinkeln auf die schönste Stadt der Welt.

The Shard – 360 Grad Ausblick im höchsten Gebäude der Stadt

The Shard, die „Glasscherbe“ wurde in 2013 eröffnet. Hier kannst du auf zwei Aussichtsplattformen London aus ca. 240 m Höhe überblicken. Der Rundumblick ist unbeschreiblich und du kannst die Aussicht so lange genießen wie du magst. Im Sommer gibt es extra lange Öffnungszeiten bis 22 Uhr, damit du den Sonnenuntergang genießen kannst.

Ich empfehle unbedingt die Teilnahme an einer „silent disco“. Jeder Teilnehmer hat einen eigenen Kopfhörer auf und kann zwischen 3 Musikrichtungen wählen, die live aufgelegt werden. Da die Veranstaltung nachts stattfindet, bekommst du hier das ultimative “London by night” Gefühl.

Da ich außerdem ein Fan von Yoga an außergewöhnlichen Orten bin, hat mir die Yoga-Session hier oben richtig gut gefallen.

Das London Eye – Ausblick vom Klassiker am Themse Ufer

Errichtet zu den Milleniums-Feierlichkeiten hat sich das Riesenrad London Eye fest in London etabliert und ist ein Besuchermagnet. Eine Umrundung dauert ca. 30 bis 40 Minuten und die Bewegungen sind so langsam, dass man sie fast gar nicht merkt. Vor 15 Jahren war es natürlich DAS Ding, für mich ist es heute immer noch ein beliebtes Fotomotiv, aber es gibt mittlerweile höhere Gebäude, die eine noch bessere Aussicht versprechen.

Tower Bridge – traditionelles Gebäude geschickt modernisiert

Seit 2015 kannst du in der Tower Bridge, genauer gesagt in einem der Walkways, auf einem Glasboden von einem Themseufer zum anderen laufen. Auf ca. 11 m Länge wurde der alte Boden mit einem stabilen Glas ausgetauscht und du läufst ca. 40 m oberhalb der Straße über der Themse hinweg. Sehr cool – und falls dir das doch nicht ganz geheuer ist – keine Sorge, es ist ausreichend Platz, um sich am Rand des Glasbodens vorbei zu schmuggeln.

Auch der Glasboden ist gelegentlich Ort für ausgefallene Yogastunden, die ich sehr empfehlen kann.

Aussicht vom höchsten Garten der Stadt – der Sky Garden

In 20 Fenchurch Street, dem Walkie Talkie, liegt der Sky Garden. Auf 155 m Höhe und auf mehreren Terrassen verteilt, kannst du hier Blumen und Kräuter bewundern, die Aussicht genießen oder gemütlich etwas Essen und Trinken. Falls du einen Besuch planst, lies meinen ausführlicheren Bericht mit Infos rund um den Anmeldeprozess (denn es ist nicht möglich ihn spontan zu besuchen).

The Monument – Mahnmal für das Große Feuer von London

Beim Monument musst du dir die Aussicht erst hart verdienen, denn es gibt 311 enge Stufen, die du zuerst erklimmst musst. Als Belohnung gibt es dann aber auch hier einen grandiosen Blick von der „observation gallery“ (aus Sicherheitsgründen ist diese durch einen Käfig geschützt), eine Urkunde und die Gewissheit, dass du das Mahnmal des großen Feuers von 1666 bestiegen hast.

Up at the O2 – besteige den ehemaligen Millenium Dome

Der ehemalige Millenium Dome bietet neben Konzerten und Restaurants auch ein Erlebnis der besonderen Art. Du kannst (in einer Gruppe und natürlich mit Sicherheitsgeschirr ausgestattet) die Kuppel besteigen und einen Ausblick vom Mittelpunkt des O2 Dachs erleben. Von oben sind Ausblicke auf Canary Wharf und das ehemalige Olympia Gelände garantiert und nach dem hart erkämpften Anstieg fühlt man sich ein wenig wie ein Eroberer. Ich fand es mega cool hier oben und habe die Tour schon zu unterschiedlichen Zeiten gemacht.

Die Oxo Tower Aussichtsplattform

Im Oxo Tower geht es bequem zu, denn du kannst den Aufzug nehmen und dann ganz entspannt den Ausblick auf St. Paul’s und die City of London genießen. Im angrenzenden Restaurant (auf gleicher Ebene wie die Plattform) kannst du dich stärken oder den Ausblick bei einem Cocktail länger genießen. Der Besuch der Plattform ist kostenlos.

Arcelor Mittal Orbit – erklimme ein Stück Olympia

Der Arcelor Mittal Orbit – die moderne, rote Stahlkonstruktion im Olympic Park im Osten der Stadt – wurde zu den Olympischen Sommerspielen in 2012 errichtet und verschönt seitdem den Park mit einer Aussicht aus 114 m und einem Blick zurück auf die Stadt. Im Osten von London gelegen bist du ein wenig außerhalb des Stadtkerns und die Aussicht gestaltet sich anders als bei den bisherigen Gebäuden. Hinauf geht es hier mit dem Lift, den Abgang kannst du seit Sommer 2016 per Rutsche vollziehen. Wem das nicht geheuer ist (mir zum Beispiel) nimmt auch herunter wieder den Lift.

Oder du seilst dich ab, das kann ich nur empfehlen!

30 St. Mary Axe – Ausblick von The Gherkin

In 30 St. Mary Axe steht der 180 m hohe Büroturm dessen Form die Londoner zum Spitznamen “The Gherkin” (die Gurke) inspiriert hat. Der Zutritt war für Touristen früher nicht gestattet. Doch mittlerweile gibt es dort ein Restaurant, das auch guten Afternoon Tea anbietet und somit kannst auch du die Aussicht genießen.

One New Change – Aussicht vom Dach der Shopping Mall

Nahe der St. Paul’s Cathedral befindet sich seit Oktober 2010 die Shopping Mall “One New Change”. Mit dem Aufzug fährst du (kostenlos) hinauf auf die Dachterrasse und bist der Kuppel der Kathedrale ganz nah. Auch das andere Themseufer hast du wunderbar im Blick. U.a. kannst du zur Tate Modern rübersehen.

Aussichtspunkt Tate Modern – dauerhaft geschlossen?

Eine meiner liebsten Aussichtsplattformen war das Switch House. Der neue Teil der Tate Modern überzeugte eindrucksvoll mit dem Ausblick aus der zehnten Etage seiner Aussichtsplattform. Der Eintritt war kostenlos (wie alle Dauerausstellungen in der Tate Modern) und der Blick auf St. Paul’s einfach magisch. Seit der Eröffnung im Sommer 2016 war ich mehrere Male oben und vermutlich werden das auch die letzten Male gewesen sein. Denn die Nachbarn des nur wenige Meter entfernt gebauten Wohngebäudes haben sich auf allen Instanzen beschwert, weil die Besucher permanent in ihre Wohnungen schauen konnten. Leider haben sie Recht bekommen und es scheint, dass die Aussichtsplattform nicht mehr öffnen darf.

Warum diese reichen Menschen sich nicht einfach blickdichte Gardinen kaufen, verstehe ich nicht. Warum sie Recht bekommen haben, obwohl das ehemalige Kraftwerk (was die Tate Modern früher einmal war) deutlich früher errichtet wurde, ist mir auch schleierhaft. Ein großer Verlust.

Schwebende Aussichten in der Seilbahn

London hat die erste innerstädtische Seilbahn in Europa – das IFS Cloud Cable Car – und natürlich eröffnet eine Fahrt darin noch mal ganz andere Perspektiven. Schwebe über die Themse zwischen den Haltestellen “IFS Cloud Greenwich Peninsula“ (in der Nähe der O2-Arena) und „IFS Cloud Royal Docks“ und genieße die Aussicht auf Canary Wharf und die O2 Arena. Bei klarer Sicht kannst du sogar die Thames Barriers erkennen.

Ausblick vom Horniman Museum Garden

Ein wenig außerhalb des Stadtzentrums in Forest Hill liegt das “Horniman Museum” und der dazugehörige Garten. Von hier eröffnet sich eine ganz neue Aussicht auf die Stadt und ermöglicht einen guten Höhenvergleich der einzelnen Gebäude.

Primrose Hill – Aussichtshügel im Regent’s Park

Der Anstieg auf den 78 m hohen Hügel im Regent’s Park belohnt mit schönen Sonnenauf- bzw. Untergängen und einem Blick auf die Skyline.

The Garden at 120

Seit Februar 2019 gibt es in der City einen weiteren Aussichtspunkt: The Garten at 120 (Fenchurch Street). Die kostenlose Dachterrasse im 15. Stock wird bald mit einem der größten Rooftop Restaurant Londons ergänzt. Mehr Details im separaten Post “Londons neuer Aussichtspunkt“.

BT Tower

Der BT Tower ist nur zu besonderen Anlässen für den Besuch geöffnet, z.B. am Open House Wochenende. Wenn du Glück hast, gewinnst du eins der Tickets, um mit dem Aufzug nach oben zu fahren und die 360 Grad Aussicht auf London zu genießen.

Dinner in the Sky

Wer in luftiger Höhe auch was Essen kann, dem sei das “Dinner in the Sky” empfohlen. Neben der O2 Arena zieht ein Schwerlastkran eine Küchen-Stuhl-Tisch-Kombination in die Luft. Du sitzt fest angeschnallt und wirst mit einem Mehr-Gänge-Menü verwöhnt (es gibt vegetarische Optionen), genießt den Wein, lauschst Musik und bewunderst die Aussicht auf Canary Wharf und die O2 Arena.

Den Mast der Cutty Sark erklettern

Seit April 2022 kann man den Mast der Cutty Sark in Greenwich erklimmen. Dabei gibt es zwei Varianten. Einmal nur den Mast hochklettern und per Zipline abseilen oder zusätzlich noch auf dem Hauptmast seitlich weiter rausklettern.

Natürlich bist du bei beiden Optionen gut gesichert. Der Aufstieg ist ein wenig ungewohnt, weil die Seile natürlich nicht fix sind, sondern sich ein wenig mitbewegen. Krass, dass die Matrosen hier früher sogar barfuss hochgeklettert sind.

Hier musst du wirklich schwindelfrei sein, körperlich auch einigermaßen fit, wobei auch viele Teenager den Aufstieg wagen. Für das gesamte Vergnügen kannst du ca. 30 bis 45 Minuten rechnen. Der Eintritt in den Teeklipper ist im Preis enthalten.

Das Postal Building

Seit dem Sommer 2022 hat der Neubau der Post in der Museum Street geöffnet und die Dachterrasse steht allen offen. Von hier hast du wunderbare Ausblicke auf das British Museum (das große grüne Gebäude in der Mitte) und bis hinüber in die City of London.

Beim Eintritt werden du und deine Tasche nach Flughafen Manier gescannt und dann bringt dich der Aufzug auch schon hoch aufs Dach. Täglich geöffnet und kostenlos. Ganz klare Empfehlung!

Der Kamin der Battersea Power Station – Lift109

Im letzten Quartal 2022 eröffnete Lift109, die neueste Aussichtsplattform. Das ehemalige Kraftwerk Battersea Power Station verfügt über 4 markante Kamine. In einen wurde ein Lift samt Glaskuppel eingebaut.

Nach einer kleinen Einführung bringt dich ein normaler Lift zunächst in den zwölften Stock, dann folgen ein paar Stufen und der Lift109 wartet auf dich. Der Innenteil des Kamins wird farblich angestrahlt, während du dem oberen Ende immer weiter entgegenschwebst. Oben angekommen hast du ca. 5 Minuten Zeit den unglaublichen 360 Grad Blick zu genießen. Das Personal macht gerne Fotos und erklärt, welche Sehenswürdigkeiten du erkennen kannst. Nicht ganz billig, aber jeden Cent wert. Würde ich jeder Zeit wieder buchen.

Für weitere Inspirationen und ganz tolle Fotos empfehle ich dir die Seite von Michael Tomas, der auf “London Viewpoints” nicht nur tolle Fotos teilt, sondern auch immer verrät wo er sie aufgenommen hat.

Kennst du noch weitere Aussichtspunkte in London, die ich unbedingt mal ausprobieren muss? Dann freue ich mich über deinen Kommentar unter dem Post.